Jenny Schäfer | Aggregat (Gestein)
Versteht man Aggregat als eine äußerliche Verbindung von Elementen, zeigt die Ausstellung eine Beobachtung vielfältiger Gesteinszustände ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Vielmehr soll ein mäanderndes Einkreisen des Gegenstandes gezeigt werden.
Dabei subsummiert die Künstlerin die gezeigten Arbeiten “Aggregat (Gestein)” unter dem Werkkomplex “Steine wälzen”, in dem sie eine lyrische Auseinandersetzung mit Gestein von seiner natürlichen, unberührten Erscheinungsform bis zu seiner Erscheinung im menschlichen Alltag vollzieht. Die gezeigten Arbeiten stellen nicht nur die Frage des Nutzens, sondern auch die eines Verständnisses von Ästhetik in den unterschiedlichen Lebenswelten. Das Innehalten in der Ausstellung zeigt eine fragmentarische, fotografische Untersuchung der Gesteinsbildung im weitesten Sinne. Es wird das gesellschaftlich wachsende Bestreben Natur zu kontrollieren umkreist und die Frage, wie der Drang des Menschen, mit der Natur zumindest oberflächlich im Einklang zu leben, alltäglich in Erscheinung tritt, untersucht. Welche Möglichkeiten hat die Fotografie durch ausschnitthafte Abbildung eine Vorstellung von Lebenwelten zu vermitteln?
Jenny Schäfer präsentiert ihre Bilder immer wieder in räumlichen Bildinstallationen, als auch in Künstlerbüchern. Dabei interessiert sie sich auch für die unterschiedlichen Aufnahme- und Wiedergabeprozesse. Ihre Fotografien behaupten nicht die eine Realität, aber sie behaupten in ihren Zusammenstellungen und Überlagerungen eine mögliche Wahrnehmung von Realität(en).
Die Steine haben schon gelebt; bevor die Pflanzen,
bevor die Tiere, bevor die Menschen waren.
Jetzt warten sie. Ich muss an den blauen Planeten denken,
auf dem es flüssiges Glas regnet. Die Steine schlafen,
bis der Wahnsinn ein Ende hat. (post shit time)