- 07.01 ‣DREI FRAGEN AN SIMON WECKERTDialogfeld 3
Welche Arbeit hast du für die Dialogfelder entwickelt?
Simon: „Für die Dialogfelder wollte ich Bürger:innen des Sonnenbergs porträtieren. Mir ist aufgefallen, dass man jeden Tag neue Gesichter sieht und neue Leute kennenlernt wenn man über den Sonnenberg läuft. Ich wollte deshalb Porträts des Sonnenbergs schaffen, welche dann als Installation zu sehen sind.“
Bemerkst du Unterschiede zu anderen Residenzen, jetzt wo du in eine Stadt mit persönlichen Bezug eingeladen wurdest?
Simon: „Auf jeden Fall. Man kommt schon schneller in Kontakt mit Leuten und hat auch noch ein paar Connections. Irgendwie war ich relativ schnell wieder drin. Schon nach den ersten zwei Tagen hatte ich das Gefühl, gut angekommen zu sein und konnte direkt loslegen. Das war der größte Unterschied zu anderen Städten. Den Sonnenberg habe ich damals als krassen Naziberg wahrgenommen, um den ich immer einen großen Bogen gemacht habe. Jetzt war ich erstaunt wie divers das Stadtgebiet ist. Diesen Ansatz wollte ich weiter verfolgen. Mit den Porträts möchte ich zeigen wie viel sich entwickelt hat im Vergleich zu dem Chemnitz vor 10 oder 15 Jahren als ich weggezogen bin.“
Was können die Besucher:innen deiner Präsentation erwarten?
Simon: „Prinzipiell wird es eine Installation, vor der man viel Zeit verbringen muss. Im Endeffekt wird es eine screenbasierte Arbeit. Wenn man vor der Installation steht, denkt man wahrscheinlich erst, dass es ein Porträt ist. Steht man länger davor, wird man sehen, dass sich das Gesicht langsam weiterentwickelt und ein Morphing von einem zum anderen Gesicht stattfindet. Ich glaube, dass dann die Frage entstehen kann, wie viel Veränderung es braucht, um eine neue Person zu erkennen und was das bei den Betrachter:innen auslöst.“