Drag and Drop

Unser Bild von Virtualität und Digitalität ist trotz ihrer Omnipräsenz im Alltag stark geprägt von Science Fiction Szenarios. Es liegt an uns zu entscheiden welche ethischen und moralischen Werte wir in Bezug auf die Herausforderungen im digitalen Zeitalter setzen wollen, um damit die Zukunft der Beziehung zwischen Mensch und Maschine und deren hybride Formen zu definieren.

Mit den Dialogfeldern eröffnen wir einen öffentlichen künstlerischen Diskursraum für diese Fragen. Zum Thema Digitalität im Stadtraum laden wir in drei Etappen zeitgleich zwei Künstler:innen auf den Chemnitzer Sonnenberg ein. Sie übersetzen ihre Visionen und Phantasien zum Thema in Interventionen im Stadtraum und setzen (scheinbaren) Science Fiction Szenarios im Alltag reale Erlebnis – und Experimentierräume entgegen.
Drag and Drop” ist die intuitivste Form der virtuellen Interaktion. Es verändert, verschiebt, arrangiert, bearbeitet, kopiert und öffnet damit neue Welten und Möglichkeiten.

Unter diesem Titel stellen wir daher die Frage in den (Stadt-)Raum, welche Art von Digitalität den öffentlichen Raum bereichert und welche es eher kritisch zu untersuchen und hinterfragen gilt. Von Augmented Reality über Holographie und Projection Mapping bis hin zu Robotik – wir bitten Künstler:innen diverser Disziplinen ihre Visionen und Versionen von digitaler Teilhabe im Stadtteil Sonnenberg zu realisieren und das Prinzip “Drag and Drop” in den analogen Raum zu übertragen.

 

Dialogfeld 3

  • SIMON WECKERT

    Simon Weckert ist ein Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Er teilt gerne sein Wissen über ein breites Spektrum von Bereichen, von generativem Design bis zu Physical Computing. Sein Fokus liegt auf der digitalen Welt - einschließlich allem, was mit Code und Elektronik zu tun hat, unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Aspekte, die von technologieorientierten Untersuchungen bis zur Diskussion aktueller sozialer Fragen reichen. In seiner Arbeit versucht er, den Wert der Technologie nicht im Hinblick auf den tatsächlichen Nutzen, sondern aus der Perspektive künftiger Generationen zu beurteilen. Er will das Bewusstsein für die Privilegierung der Menschen in der westlichen Zivilisation schärfen und sie an die Verpflichtungen erinnern, die mit diesem Privileg verbunden sind.

  • Facial Perception

    Wir begegnen täglich einer Vielzahl von Menschen: der netten Bedienung beim Bäcker, der Busfahrerin oder Familienangehörigen. Ohne die Fähigkeit, Gesichter auf einen Blick zu erfassen und zu erkennen, könnten wir die Personen nicht unterscheiden, was fundamental wichtig ist für unser Sozialleben.

    Was würde jedoch mit uns passiert, wenn sich das Gesicht einer Person durch kleine Unterschiede konstant ändert und somit zu einem neuen, individuellen Aussehen beiträgt? Wie viel Änderungen benötigt es, wenn dadurch Geschlecht, Natur, Kultur, soziale Stellung, das Gute,

    Wahre und Schöne neu definiert und bestimmt werden müssen? Hat dies dann auch Auswirkung auf unser Vertrauen in diese Person oder schließen wir diese aus? Für die Arbeit wurden Menschen vom Sonnenberg fotografisch porträtiert und als Trainingsdaten einem KI-Algorithmus übergeben, welcher durchgehend mit kleinen Veränderungen täuschend echte Porträts von Personen in einer Endlosschleife erstellt.

  • SIMON WECKERT

    Simon Weckert ist ein Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Er teilt gerne sein Wissen über ein breites Spektrum von Bereichen, von generativem Design bis zu Physical Computing. Sein Fokus liegt auf der digitalen Welt - einschließlich allem, was mit Code und Elektronik zu tun hat, unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Aspekte, die von technologieorientierten Untersuchungen bis zur Diskussion aktueller sozialer Fragen reichen. In seiner Arbeit versucht er, den Wert der Technologie nicht im Hinblick auf den tatsächlichen Nutzen, sondern aus der Perspektive künftiger Generationen zu beurteilen. Er will das Bewusstsein für die Privilegierung der Menschen in der westlichen Zivilisation schärfen und sie an die Verpflichtungen erinnern, die mit diesem Privileg verbunden sind.

  • Facial Perception

    Wir begegnen täglich einer Vielzahl von Menschen: der netten Bedienung beim Bäcker, der Busfahrerin oder Familienangehörigen. Ohne die Fähigkeit, Gesichter auf einen Blick zu erfassen und zu erkennen, könnten wir die Personen nicht unterscheiden, was fundamental wichtig ist für unser Sozialleben.

    Was würde jedoch mit uns passiert, wenn sich das Gesicht einer Person durch kleine Unterschiede konstant ändert und somit zu einem neuen, individuellen Aussehen beiträgt? Wie viel Änderungen benötigt es, wenn dadurch Geschlecht, Natur, Kultur, soziale Stellung, das Gute,

    Wahre und Schöne neu definiert und bestimmt werden müssen? Hat dies dann auch Auswirkung auf unser Vertrauen in diese Person oder schließen wir diese aus? Für die Arbeit wurden Menschen vom Sonnenberg fotografisch porträtiert und als Trainingsdaten einem KI-Algorithmus übergeben, welcher durchgehend mit kleinen Veränderungen täuschend echte Porträts von Personen in einer Endlosschleife erstellt.

  • SUSANNE FLOCK

    Susanna Flock schloss 2015 ihr Studium an der Kunstuniversität Linz und 2017 an der Akademie der Bildenden Künste Wien ab. In ihren Arbeiten untersucht sie das Verhältnis des Körpers zu seiner technologisch vermittelten Umgebung und Bildschirmkultur. Digitale Technologien und Arbeitsökonomien des Spätkapitalismus sind nicht nur der Kontext, sondern auch der inhaltliche Kosmos ihres Arbeitsprozesses.

    Kürzlich wurde sie mit dem Pixel, Bytes und Film Stipendium (2020), dem Viktor-Fogarassy-Preis (2019), einer Residency in der Roten Fabrik Zurich (2019), einem Startstipendium für Medienkunst des Bundeskanzleramts Österreich (2018) und einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude Stuttgart (2018) ausgezeichnet. 

    Sie ist seid 2020 Mitglied des Kollektivs Total Refusal.

  • Ohne Titel

    Die Möglichkeit, in Google Maps Orte zu bewerten und Bilder und Texte in den Rezensionen hochzuladen, wird von der Künstlerin künstlerisch zweckentfremdet. Ihre assoziativen Einträge, Untersuchungen und Interventionen werden in einem gemein-
    samen Spaziergang am Sonnenberg erschlossen.

    Das Projekt experimentiert mit dem Potenzial von Feedbackstrukturen und der kompetitiven Bewertungslogik von digitalen Vermessungsinstrumenten.

  • SUSANNE FLOCK

    Susanna Flock schloss 2015 ihr Studium an der Kunstuniversität Linz und 2017 an der Akademie der Bildenden Künste Wien ab. In ihren Arbeiten untersucht sie das Verhältnis des Körpers zu seiner technologisch vermittelten Umgebung und Bildschirmkultur. Digitale Technologien und Arbeitsökonomien des Spätkapitalismus sind nicht nur der Kontext, sondern auch der inhaltliche Kosmos ihres Arbeitsprozesses.

    Kürzlich wurde sie mit dem Pixel, Bytes und Film Stipendium (2020), dem Viktor-Fogarassy-Preis (2019), einer Residency in der Roten Fabrik Zurich (2019), einem Startstipendium für Medienkunst des Bundeskanzleramts Österreich (2018) und einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude Stuttgart (2018) ausgezeichnet. 

    Sie ist seid 2020 Mitglied des Kollektivs Total Refusal.

  • Ohne Titel

    Die Möglichkeit, in Google Maps Orte zu bewerten und Bilder und Texte in den Rezensionen hochzuladen, wird von der Künstlerin künstlerisch zweckentfremdet. Ihre assoziativen Einträge, Untersuchungen und Interventionen werden in einem gemein-
    samen Spaziergang am Sonnenberg erschlossen.

    Das Projekt experimentiert mit dem Potenzial von Feedbackstrukturen und der kompetitiven Bewertungslogik von digitalen Vermessungsinstrumenten.

  • 07.01 ‣DREI FRAGEN AN SIMON WECKERT
    Dialogfeld 3

    Welche Arbeit hast du für die Dialogfelder entwickelt?

    Simon: „Für die Dialogfelder wollte ich Bürger:innen des Sonnenbergs porträtieren. Mir ist aufgefallen, dass man jeden Tag neue Gesichter sieht und neue Leute kennenlernt wenn man über den Sonnenberg läuft. Ich wollte deshalb Porträts des Sonnenbergs schaffen, welche dann als Installation zu sehen sind.“

     

    Bemerkst du Unterschiede zu anderen Residenzen, jetzt wo du in eine Stadt mit persönlichen Bezug eingeladen wurdest? 

    Simon: „Auf jeden Fall. Man kommt schon schneller in Kontakt mit Leuten und hat auch noch ein paar Connections. Irgendwie war ich relativ schnell wieder drin. Schon nach den ersten zwei Tagen hatte ich das Gefühl, gut angekommen zu sein und konnte direkt loslegen. Das war der größte Unterschied zu anderen Städten. Den Sonnenberg habe ich damals als krassen Naziberg wahrgenommen, um den ich immer einen großen Bogen gemacht habe. Jetzt war ich erstaunt wie divers das Stadtgebiet ist. Diesen Ansatz wollte ich weiter verfolgen. Mit den Porträts möchte ich zeigen wie viel sich entwickelt hat im Vergleich zu dem Chemnitz vor 10 oder 15 Jahren als ich weggezogen bin.“

     

    Was können die Besucher:innen deiner Präsentation erwarten?

    Simon: „Prinzipiell wird es eine Installation, vor der man viel Zeit verbringen muss. Im Endeffekt wird es eine screenbasierte Arbeit. Wenn man vor der Installation steht, denkt man wahrscheinlich erst, dass es ein Porträt ist. Steht man länger davor, wird man sehen, dass sich das Gesicht langsam weiterentwickelt und ein Morphing von einem zum anderen Gesicht stattfindet. Ich glaube, dass dann die Frage entstehen kann, wie viel Veränderung es braucht, um eine neue Person zu erkennen und was das bei den Betrachter:innen auslöst.“

     

  • 07.01 ‣DREI FRAGEN AN SUSANNA FLOCK
    Dialogfeld 3

    Was für eine Arbeit hast du für die Dialogfelder entwickelt?

    Susanna: „Für die Dialogfelder beschäftige ich mich mit Google Maps und den Feedbackstrukturen, die man über Rezensionen, Kommentare, Bilderupload ablegen kann. Ich möchte das Potential der Feedbackstrukturen künstlerisch umnutzen.“

     

    Wie schnell war dir klar, dass du dieses Projekt entwickeln möchtest und in diese Richtung gehen möchtest? War das eine Idee, die du von Anfang an hattest oder ist sie spontan entstanden?

    Susanna: „Das Projekt ist hier entstanden. Ich fand es sehr spannend, dass man im Rahmen der Dialogfelder für ungefähr einen Monat eingeladen wird und sich vor Ort mit der Stadt beschäftigt. Das ist sehr aufregend, hat aber auch in mir ein bisschen Druck ausgelöst, weil ich Angst hatte, dass ich keine gute Idee entwickle. Aber wir hatten ja einen spannenden Input  gleich zu Beginn in Chemnitz mit den Welcome Days. Tatsächlich hat sich die Idee dann in Gesprächen mit den anderen herausgestellt.“

     

    Was können die Besucher:innen von deiner Präsentation und dem Projekt allgemein erwarten?

    Susanna: „Es ist der Startschuss für ein Projekt ohne Vollständigkeitsanspruch. Es wird einen Spaziergang geben mit einer sehr persönlichen und assoziativen Tour über den Sonnenberg über Google Maps Einträge und das Thema des ständigen Bewertens und Sachen in ein bis fünf Sterne zu kategorisieren. Die Chemnitzer:innen und der Rest der Welt, da wir alle von Google Maps vermessen sind, können es nutzen. Durch die offene Struktur, kann jeder Orte bewerten und Fotos oder Text hochladen, um eine öffentliche Debatte anzustoßen.“

  • PARA KOLLEKTIV
    10.12.2024
    THE SYSTEM COLLECTIVE
    7.01.2025
  • NIKLAS ROY UND KATI HYYPPÄ
    19.11.2024
    BRIDA
    28.11.2024
  • SIMON WECKERT
    21.04.2025
    SUSANNE FLOCK
    28.05.2025