- 07.01 ‣DREI FRAGEN AN BRIDADialogfeld 2
Was für ein Projekt habt ihr euch für die diesjährigen Dialogfelder überlegt?
Sendi: „Als wir vom Klub Solitaer kontaktiert wurden, hatten wir direkt die Idee, dass die Stadt selbst Protagonist unseres Projektes werden soll. Wir haben zwei Projekte entwickelt – „DOITYOURSELF“ ist eine Performance, bei der ein Bild kollektiv gezeichnet wird. Die Aktion findet beispielsweise in einem Park statt. Dort beginnen wir mit dem Malen anhand von Audioinstruktionen und laden Personen zur Teilnahme ein.
Im zweiten Projekt „Trackeds“ sind Passant:innen unbewusst Teilnehmende. Die Filmaufnahmen der Stadt werden an unterschiedlichen Orten durchgeführt und die dabei erfassten Bewegungen der Autos und Menschen tragen dazu bei eine neue Arbeit zu erschaffen.“Hattet ihr im Vornherein schon ein Bild von Chemnitz oder habt ihr ein altes Bild zur Stadt bereits verworfen?
Sendi: „Nein, wir wussten nur, dass Chemnitz genau wie unsere Stadt Nova Gorica zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 gewählt wurde. An dem Tag als wir ankommen sind war es kalt und regnerisch, so dass niemand auf der Straße war. Meine Wahrnehmung der Stadt hat sich dann jedoch in den nächsten Tagen geändert. Erst dann habe ich gesehen, wie viel hier passiert und dass hier tatsächlich Leute wohnen. Ich weiß, dass das für Chemnitzer:innen vielleicht absurd klingt, aber bisher bin ich nur sehr aufgeschossenen Personen begegnet. Deswegen hat sich mein Bild wenn dann nur zum Positiven geändert.“
Was möchtet ihr mit eurer Arbeit im Rahmen der Dialogfeldern sagen?
Sendi: „Tatsächlich sollen die Chemnitzer:innen ihre Ideen und Träume bezüglich der Stadt erzählen. Wir sind einfach nur gern drei Künstler:innen hinter der Kamera und möchten beobachten was passiert und uns mit den Bewohner:innen austauschen.“
Jurij: „Für unsere Arbeit ist es typisch, dass wir eine Umgebung schaffen, bei der der öffentliche Raum im Fokus steht. Die Teilnehmenden erschaffen die Kunst. Das Interessante an unseren Projekten ist, dass die Kunst deshalb nicht nur von uns abhängig ist. Letztendlich sind wir also nicht nur Künstler:innen, sondern auch Beobachter:innen.“