Gunst

Ungleichheit prägt unsere Gesellschaft, in der Nachbarschaft, in Europa, in der Welt. Sind Mangel und Überfluss nur eine Frage der Perspektive? Können Privilegien belasten? Geht Kunst ohne Gunst? Wem ist was vergönnt und was können wir uns angesichts der Klimakrise, global und gegenseitig gönnen?

Das Vermögen konzentriert sich in den Händen weniger, während die Mehrheit begrenzte Ressourcen hat. Diese Kluft fördert eine feste Klassengesellschaft.

Die Auslagerung von Arbeitsplätzen in den Osten hat zu einem wirtschaftlichen Aufschwung dort geführt, aber auch zu Lohnungleichheit und sozialen Spannungen. Die unterschiedlichen historischen Entwicklungen von Ost- und Westeuropa führen zu verschiedenen Dynamiken in Bezug auf Privilegien und Klassengesellschaft, was umfassende Anstrengungen erfordert, um eine gerechtere Verteilung von Chancen zu ermöglichen.

Chemnitz, eine Stadt mit einer tief verwurzelten Arbeiter:innentradition, kämpft mit den Auswirkungen von Klassismus, geprägt durch seine duale Wahrnehmung als östliche Stadt im Westen Europas und umgekehrt. Nach der Wende erlebten viele Ostdeutsche eine gesellschaftliche Abwertung, die sich durch den Verlust von Eigentum, Arbeitsplätzen und sozialen Bindungen manifestierte. Diese Abwertung führte zu einer Verfestigung traditioneller Klassenstrukturen, bei denen Reichtum und Bildung ungleich verteilt bleiben, was soziale Ungerechtigkeiten verstärkt.
Das Chemnitzer Stadtviertel Sonnenberg, ist von prekären Lebensverhältnissen geprägt, vereint gleichsam alle Privilegien der Bundesrepublik in sich und weist trotzdem vielerorts Spuren der Benachteiligungen der neuen Bundesländer auf.

Unter einem Oberthema laden wir für jedes Dialogfeld zwei internationale Künstler:innen gleichzeitig auf den Chemnitzer Sonnenberg, um künstlerisch und interventionistisch den öffentlichen oder halböffentlichen Raum zu untersuchen. Sie bestimmen den genauen Ort und die Art der Intervention. Die Dialogfelder wollen die Ambivalenzen von Privilegien als gesellschaftliche Last und individuellen Luxus untersuchen.
Mit den Erfahrungen und Blickwinkeln aus verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen der eingeladenen Künstler:innen und beteiligten Partner:innen suchen wir Momente, die in Chemnitz Gemeinsinn stiften.

Dialogfeld 3

  • Philipp Kolychev

    Philipp Kolychev (1991) ist ein Künstler, der mit bewegten Bildern und Objektinstallationen arbeitet und oft Satire einsetzt, um seinen Standpunkt zu vermitteln. Auch wenn seine Arbeit ironisch ist, sind die Themen, die er anspricht, wie z. B. Polizeigewalt, ernst und dringend. Seine früheren Projekte konzentrierten sich auf den Automobilismus oder die Machtdynamik zwischen Zivilgesellschaft und Regierung, wobei er Autowracks und alte Lieferwagen als Symbole für soziale Ausgrenzung und virtuelle Eliten verwendete. In den letzten Jahren hat er seine Aufmerksamkeit auf die Wohnungskrise gelenkt und sich kritisch mit deren Auswirkungen auseinandergesetzt. Kolychev studierte Neue Medien an der Akademie der Bildenden Künste in Prag (2013-2019). Seine Videoinstallationen spielen mit dem Raum und fordern den Betrachter auf, seine Vorstellungen von Macht, Reichtum und sozialen Normen zu überdenken.

  • Philipp Kolychev

    Philipp Kolychev (1991) ist ein Künstler, der mit bewegten Bildern und Objektinstallationen arbeitet und oft Satire einsetzt, um seinen Standpunkt zu vermitteln. Auch wenn seine Arbeit ironisch ist, sind die Themen, die er anspricht, wie z. B. Polizeigewalt, ernst und dringend. Seine früheren Projekte konzentrierten sich auf den Automobilismus oder die Machtdynamik zwischen Zivilgesellschaft und Regierung, wobei er Autowracks und alte Lieferwagen als Symbole für soziale Ausgrenzung und virtuelle Eliten verwendete. In den letzten Jahren hat er seine Aufmerksamkeit auf die Wohnungskrise gelenkt und sich kritisch mit deren Auswirkungen auseinandergesetzt. Kolychev studierte Neue Medien an der Akademie der Bildenden Künste in Prag (2013-2019). Seine Videoinstallationen spielen mit dem Raum und fordern den Betrachter auf, seine Vorstellungen von Macht, Reichtum und sozialen Normen zu überdenken.

  • Shubhangi Singh
    14.03.2025
    Maja Simišić
    27.04.2025
  • Marie Donike und Johannes Specks
    17.05.2025
    Katariin Mudist
    29.06.2025